Psychologe und Psychotherapeut, Erfinder des klientenzentrierten Ansatzes

Carl Rogers lebte von 1902 bis 1987. Seine von ihm entwickelte klientenzentrierte Gesprächspsychotherapie gehört neben der Psychoanalyse und der Verhaltenstherapie zu den wirksamsten Therapieformen überhaupt. 

„Es ist im Leben sehr selten, dass uns jemand zuhört und wirklich versteht, ohne gleich zu urteilen. Dies ist eine sehr eindringliche Erfahrung.“
Karl Rogers
Ohio, 80er-Jahre
Carl Rogers

Akzeptanz auf das Recht der Andersartigkeit des Klienten, die damit verbundene Wertschätzung und den Glauben an einen Lösungsweg, welchen der Klient bereits in sich trägt, sind die grundlegenden Überzeugungen des Psychologen Carl R. Rogers (1902 – 1987).

Auf diesen Grundsteinen basiert das Konzept der Personzentrierten Gesprächsführung nach Carl R. Rogers. Der Psychologe orientierte sich entgegen der gängigen Psychotherapie mit seinem Ansatz völlig neu. 

Während seine Kollegen darauf bedacht waren, ihren Patienten von außen auf die Lösung ihrer Probleme zu führen, verfolgte Rogers die Methode, den Experten im Hilfesuchenden selbst zu finden und zu aktivieren. In seiner jahrzehntelangen Arbeit machte er immer wieder die Erfahrung, dass Beurteilungen oder Ratschläge aller Art, kontraproduktiv für die Problemlösung des Klienten waren. Nur wenn der Therapeut sich zurücknahm und dabei versuchte wirklich das Problem aus den Augen des Hilfesuchenden zu verstehen, führte dies zu einem positiven Ergebnis.

Biografie

Carl R. Rogers wurde am 8. Januar 1902 in Oak Park Chicago geboren. Der junge Carl hatte fünf Geschwister. Seine Eltern waren beide Akademiker und gehörten einer Gruppe fundamentalistischen Protestanten an. Seine Kindheit bestand aus vielen Verboten und Regeln, an die er sich zu halten hatte. Die Eltern waren immer sehr besorgt um ihre Kinder, weshalb sie das Verhalten der Kinder stark kontrollierten. Kontakte zu Freunden oder Schulkammeraden haben so gut wie nicht existiert.

Vom abhängigen Jungen zum unabhängigen Mann

Der junge Carl litt sehr unter dem Einfluss seiner Eltern. Sein Vater kaufte sich eine Range und folglich musste sein Sohn auch Agrarwirtschaft studieren. Das Studium reichte ihm aber nicht, weshalb er dann zu einem Theologiestudium wechselte. Dort nahm der Psychologe an einer internationalen christlichen Studentenkonferenz in China teil. In dieser Zeit wendete er sich mehr und mehr von den religiösen Ansichten seiner Eltern ab. Dieser Schritt belastete die Beziehung zu seinen Eltern sehr. Rogers fand in dieser Zeit den Weg zu sich selbst und aus der Abhängigkeit seiner Eltern heraus.

Bildungsweg                                

Im Alter von 17 – 22 Jahren studierte Rogers Landwirtschaft am Madison College (Wisconsin). Im Jahre 1924 ging Rogers nach New York und besuchte dort das liberale Union Theological Seminary. Im Laufe der Zeit fiel es ihm immer schwerer an eine bestimmte religiöse Doktrin zu glauben, weshalb er zum „Teacher´s College wechselte. 1928 schloss er das Studium mit dem Mastergrad ab. Drei Jahre später also 1931 promovierte Rogers dann – sein besonderes Interesse galt damals dem Fachbereich für Erziehungsberatung. Während seiner Assistenzzeit setzte er sich intensiv mit den Ansichten der Psychoanalyse von Sigmund Freud auseinander.

Rogers wurde nach seinem Studium eine Stelle in der New Yorker „Child Study Department of the Society for the Prevention of Cruelty to Children“ in Rochester angeboten, welche er auch annahm. 1940 erhielt der Psychologe eine Professur an der “Ohio State University”. In der Zeit des Zweiten Weltkriegs arbeite Rogers in New York. Er hatte es sich dort zur Aufgabe gemacht, Personen für die psychologische Beratung auszubilden, die sich speziell mit heimkehrenden Soldaten befassen sollten. Nach Kriegsende wurde Rogers eine Gastprofessur in Chicago angeboten, welche er ebenfalls annahm. Nach Beendigung dieser Gastprofessur gründete er ein Beratungszentrum.

In den Jahren 1957 – 1963 war er für die University of Wisconsin in der Erforschung neuer Psychotherapiekonzepte tätig. Er war für ein umfassendes Projekt in Bezug auf Schizophrenie verantwortlich und wurde daher 1961 in die American Academy of Arts an Science gewählt. 1987 nominierte man ihn noch für den Friedensnobelpreis.

Für Rogers war es wichtig, die persönliche Entwicklung des Menschen in den Vordergrund zu stellen und nicht dessen Problem. Er fragte sich: Welches sind die Merkmale hilfreicher Beziehungen, und wie können sie in der Praxis genutzt werden? Als hilfreich galt eine Beziehung immer dann, wenn sie die besagte Persönlichkeitsentwicklung des Menschen erkennbar förderte.

Das Vermächtnis von Rogers mit den Namen „Personzentrierte Gesprächsführung“, hat weltweit einen enormen Einfluss auf die Arbeit von Psychotherapeuten, Beratern und Coaches. Und somit auch auf meine Arbeit als Therapeutin der Personzentrierten Gesprächsführung nach Rogers.

Grundhaltung von Carl R. Rogers

Um sein Ziel zu erreichen, nämlich eine Einstellungs- sowie Verhaltensänderung des Klienten, befasste sich Rogers mit drei Grundhaltungen.

1. Kongruenz: Kongruenz steht für die Echtheit, die der Therapeut seinem Klienten entgegenbringt. Mit Echtheit möchte der Therapeut ein offenes Wahrnehmen seines Erlebens erzeugen umso eine optimale Beziehung zu dem Klienten aufbauen zu können.

2. Bedingungslose positive Wertschätzung: Die bedingungslose positive Wertschätzung ist eine elementare Grundhaltung dem Klienten, seinen Eigenheiten und seiner Problematik gegenüber.

3. Empathie: Die Empathie dient als Werkzeug um einfühlsam und zugleich verständnisvoll der Welt und der Probleme des Klienten entgegenzutreten.

Um zu erreichen, dass der Klient angstfrei und kreativ an seiner Problematik arbeiten kann, ist das Schaffen einer wertschätzenden und vertrauensvollen Atmosphäre von unschätzbarer Wichtigkeit. In der Arbeitsweise von Rogers, treten Ratschläge und Bewertungen des Therapeuten in den Hintergrund und werden durch aktives Zuhören, Empathie und einer nicht direktiven Verhaltensweise ersetzt. Im Mittelpunkt steht der Klient mit seinen Gefühlen, seinen Wünschen, seinen Wertevorstellungen und seinen Zielen.

Die Gebote des Personzentrierten Ansatzes sind:

Der Ansatz

Was stärkt den Menschen in seiner Persönlichkeit? Was bringt ihn weiter? Der amerikanische Psychologe Carl R. Rogers hatte hierzu kluge Gedanken. Sein humanistischer Ansatz bereichert unser gesellschaftliches Zusammenleben bis heute. Viele Wissenschaftler und Praktiker bauen in Therapie und Beratung auf Rogers‘ Erkenntnissen auf, entwickeln sie konsequent weiter und zeigen damit, wie wichtig die personzentrierte Sichtweise für unser heutiges Miteinander ist.

Die Personenzentrierte Gesprächsführung ist eine wissenschaftlich fundierte Grundlagenmethode und eignet sich als Ergänzung zu weiteren Therapieformen. Diese Ausbildung hat bei den Gesundheitsämtern einen hohen Stellenwert und eignet sich daher gut als Nachweis, wenn bspw. die Prüfung zum Heilpraktiker abgelegt werden möchte.

Die Basis bildet das humanistische Menschenbild. Es impliziert, dass der Mensch alles zu seiner Heilung Notwendige bereits in sich trägt und so am besten in der Lage ist, seine persönliche Situation zu analysieren und eine Lösung für sein Problem zu erarbeiten. In der humanistischen Psychologie wird der Fokus dem spezifisch Menschlichen gewidmet. Es sind also Eigenschaften, die beispielsweise Kreativität, Subjektivität oder das Streben nach Selbstausdruck hervorbringen.

Es geht um die Entwicklung und Entfaltung der Kräfte und Fähigkeiten, die jeder Mensch bereits in sich trägt. Vor allem die Fähigkeit, sein Selbst zu entdecken und damit eine Beziehung aufzubauen, unterscheidet den Menschen von allen anderen.

Die von Rogers aufgestellte These geht davon aus, dass alles Lebendige nach Entfaltung strebt und sich erhalten möchte. Er erkannte, dass Leben immer aus Wachstum und Entwicklung besteht. Diese Tendenz wird als Aktualisierungstendenz bezeichnet.

Durch seinen Ansatz war der Klient in der Lage, eine Veränderung aus sich selbst heraus herbeizuführen. Denn laut Rogers hat jeder Hilfesuchende nicht nur das Problem, sondern auch die Lösung in sich. Dabei nutzte Rogers ein Beziehungsangebot, welches aus Annahme, Wärme, Einfühlungsbereitschaft, Verständnis sowie Echtheit (Kongruenz) bestand. Diese wertschätzende Atmosphäre erzeugte nachweislich bei den Personen einen inneren Prozess, welche letztlich zur Lösung und zur Ganzheitlichkeit führte. ,

Die Schlussfolgerung von Carl R. Rogers war also, ein optimales Klima für seine Psychotherapie zu erzeugen, umso eine Bewältigung für den gestörten Regelprozess des Klienten zu schaffen. Diese konsequente durchgeführte Entwicklungs- und Ressourcenorientierung des Klienten ist es, die den Personzentrierten Ansatz von anderen Ansätzen unterscheidet.

Es wird also klar, dass sowohl in der klientenzentrierten Beratung als auch in der Therapiesituation im Mittelpunkt immer der Mensch steht. Die englische Bezeichnung verdeutlicht noch einmal mit welcher Haltung man dem Klienten gegenübertritt. Es wird hier vom „personcentered approach“ (PCA) gesprochen. Approach zu Deutsch: „Annäherung, Herangehen“ macht verständlich, dass es nicht um bestimmte pädagogische oder therapeutische Techniken geht. Sondern um die Einstellung bzw. Haltung, die man dem Klienten entgegenbringt.

Studien zeigen immer wieder auf, dass die Beziehung zwischen Therapeut und Klient einen elementaren Teil für den Erfolg einer Therapie ausmachen. Die spezifischen Techniken spielen hingegen nur eine sekundäre Rolle.

Doch wie lernt man nun diese besondere Form der Beziehung zu seinen Klienten souverän und kompetent aufbauen zu können?

Durch eine Reihe von Prozessen, durch die man Schritt für Schritt innerhalb der Ausbildung herangeführt wird. Ein zentrales Element ist die intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Person, Selbsterfahrungen und die damit verbundene Eigentherapie. Zudem finden regelmäßige Supervisionen statt, welche zur Reflexion der eigenen Handlungen mit sich und den Klienten dient, umso professioneller und sicherer arbeiten zu können.

Das humanistische Menschenbild

Die Basis bildet das humanistische Menschenbild. Es impliziert, dass der Mensch alles zu seiner Heilung Notwendige bereits in sich trägt und so am besten in der Lage ist, seine persönliche Situation zu analysieren und eine Lösung für sein Problem zu erarbeiten. In der humanistischen Psychologie wird der Fokus dem spezifisch Menschlichen gewidmet. Es sind also Eigenschaften die beispielsweise Kreativität, Subjektivität oder das Streben nach Selbstausdruck hervorbringen.

Für das humanistische Menschenbild existieren vier Thesen:

  • Um das Problem zu verstehen, muss man zu aller erst das Erleben des jeweiligen Menschen verstehen. Das Erleben muss zu einem zentralen Thema werden. An zweiter Stelle folgen dann theoretische Erklärungen sowie das sichtbare Verhalten.
  • Der Akzent liegt auf spezifisch menschlichen Eigenschaften wie der Fähigkeit zu wählen, der Kreativität, der eigenen Wertsetzung und Selbstverwirklichung – im Gegensatz zu einer mechanistischen und reduktionistischen Auffassung des Menschen.
  • Die Auswahl der Fragestellungen und der Forschungsmethoden folgt dem Aspekt der Sinnhaftigkeit – im Gegensatz zur Betonung der Objektivität auf Kosten des Sinnes.
    Des Weiteren ist es wichtig, den Wert und die Würde des Menschen aufrechtzuerhalten.

Es geht um die Entwicklung und Entfaltung der Kräfte und Fähigkeiten, die jeder Mensch bereits in sich trägt. Vor allem die Fähigkeit, sein Selbst zu entdecken und damit eine Beziehung aufzubauen, unterscheidet den Menschen von allen anderen.

Die von Rogers aufgestellte These geht davon aus, dass alles Lebendige nach Entfaltung strebt und sich erhalten möchte. Er erkannte, dass Leben immer aus Wachstum und Entwicklung besteht. Diese Tendenz wird als Aktualisierungstendenz bezeichnet.

Die Entwicklung der nicht-direktiven Beratung

Stiller Revolutionär

Carl. R Rogers hatte sich mit seinem „Personenzentrierten Ansatz“ von der damalig dominierenden Psychotherapie gänzlich unterschieden. Im Gegensatz zu der gängigen Methodik war Rogers Ansatz in seiner Einfachheit kaum zu überbieten. Diese radikale Neuorientierung nannte Rogers später einen „stillen Revolutionär“ Es war aber ein langer Weg bis dahin. Ständige Überarbeitungen und Anpassungen in neue Anwendungsgebiete veränderten nicht nur den Therapieansatz als solchen, sondern auch die Bezeichnung seines Konzeptes. Nicht-direktive Beratung, Klientenzentrierte Therapie und gruppenzentrierte Führung, um nur ein Paar der Namensfindungen zu nennen. Angesichts der Vielzahl an Anwendungsfeldern, entschied sich der Psychologe für die finale Bezeichnung „Personenzentrierten Ansatz“, welcher inzwischen als wissenschaftlicher Ansatz in der Psychotherapie und Beratung als anerkannt gilt.

 

Klient statt Patient

Wirft man heute einen Blick zurück und betrachtet mit Sorgfalt die letzten Jahrzehnte der psychosozialen Praxis, stellt man fest, dass drei Bereiche dominierten. Man könnte sie schon fast als Grundpfeiler für die Erkennung und die Behandlung psychischer Erkrankungen ansehen. Die Rede ist von der Psychoanalyse, welche sich primär mit der Aufdeckung und Bewusstmachung verdrängter triebhafter Konflikte beschäftigt.

Der Verhaltenstherapie, welche sich im wesentlichen Kern mit erlerntem Verhalten (Konditionierung) beschäftigt und zu guter Letzt der traditionellen Psychiatrie im Allgemeinen, welche neue Lösungsansätze und Hoffnungsschimmer in der Psychophamarkatherapie sieht und sich somit von der traditionellen Psychiatrisierung mehr und mehr entfernt. Nach diesen Konzepten ist Hilfe oder gar Heilung also immer nur in Verbindung mit dem richtigen Therapeuten oder dem richtigen Medikament möglich. Man könnte auch sagen, die Hilfe für den Patienten kommt von außen. Carl Rogers hingegen fand heraus, dass Heilung nur dann möglich ist, wenn der Patient selbst zum Experten wird. Um dieses Ziel zu erreichen, versuchte Rogers die Sichtweise des Hilfesuchenden genau zu verstehen und weder urteilend noch lenkend auf ihn zu wirken. Das Ziel war es, dem Patienten dabei zu helfen, Experte seiner selbst zu werden. Auch das Wort „Patient“ strich der Therapeut aus seinem Vokabular. Es impliziert ein Etikett der Krankheit für den Hilfesuchenden und sagt gleichzeitig auch etwas über den Therapeuten aus: „ Ich bin gesund aber du bist krank“ Diese Form der Hierarchie lehnte Rogers vehement ab. Er sprach daher immer von „Klienten“.

Klientenzentrierte Gesprächsführung

Um seinen Ansatz nachweisen zu können, begann Rogers mit der Aufzeichnung empirischer Daten. Seine Absicht war es zu beweisen, dass der Klient selbst zur Lösung findet, wenn eine Atmosphäre der Wertschätzung und bedingungsfreien Betrachtung vorherrscht. Mit Schallplattenspielern zeichnete er Gespräch für Gespräch auf und konnte so nachweisen, dass ein positives Ergebnis erzielt werden kann, selbst wenn der Therapeut nicht lenkend oder manipulativ in den Prozess mit einwirkt. Diese Datensätze boten die Grundlage für sein späteres Buch „ Counseling and Psychotherapy“ „New Concepts in Pratice“ (deutsche Veröffentlichung: „Die nicht direktive Beratung“ [1972]). Die in dem Buch beschriebene Methodik öffnete neue Wege für die Psychotherapie in Bezug auf Supervisionen und die Ausbildung im Allgemeinen.

Fortanlaufende Entwicklung der Personzentrierten Psychotherapie

Die Personenzentrierte Gesprächsführung wurde in den letzten Jahrzehnten immer wieder von Vertretern des Ansatzes erforscht und optimiert. In den Fokus rückten mehr und mehr die Verbesserung störungsspezifischer Anwendungsbereiche und die so genannte „Experientail Psychotherapy“, welche sich mit der Förderung des Erlebens der Klienten auseinandersetzt. Das Ziel dieses Ansatzes ist es, dem Klienten dabei zu helfen, mehr persönliche Erfahrungen zuzulassen und akzeptieren zu können und in Folge diese Erfahrungen annehmen und in ihr Selbstbild aufnehmen zu können. Die Frage mit der sich die Forscher auseinander setzen ist, wie man den Prozess der Selbstannahme des Patienten aktiver und gezielter unterstützen kann.

Aus diesen Prozessen resultierten neue weitere spezifische Ausprägungen. Die beiden bekanntesten Ansätze sind die „Focused Therapy“ und die „Focusing orientierten Psychotherapie“. Parallel dazu entwickelte sich in den 60 er und 70er Jahren eine Bewegung, welche sich mit dem Wunsch nach Selbsterfahrung und der Suche nach dem eigenen Selbst beschäftigte „Encounter-Bewegung“. Damit ist die intensive persönliche Begegnung gemeint, wie man sie in dieser Form hauptsächlich in Gruppen vorfindet. Die Erkenntnisse, die im Zusammenhang mit der Leitung von Gruppenarbeiten in Erfahrung gebracht werden konnten, gab der Methode von Rogers seine finale Bezeichnung „Personenzentrierter Ansatz / Gesprächsführung“. Rogers Ansatz fand nicht nur in der Therapie seinen Nutzen wieder, auch in der Politik, im Management oder in der Erziehung erfreute er sich großer Beliebtheit. Besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Dialog im Sinne von Begegnung und Beziehung und von Person zu Person.

Personenzentrierte Gesprächsführung in Deutschland

Der Personenzentrierte Ansatz fand im Laufe der 60er Jahren seinen Weg auch nach Deutschland. In Hamburg haben die beiden Psychologen Anne-Marie Tausch und Professor Reinhard Tausch diesen Ansatz als Gesprächspsychotherapie für die BRD etabliert. Für die Einführung in die ehemalige DDR waren die beiden Professoren Inge Frohburg und Johannes Helm verantwortlich.

In Deutschland wurde der Personzentrierte Ansatz in den 60er-Jahren bekannt und verbreitet. In der BRD haben die Hamburger Psychologen Anne-Marie Tausch und Professor Reinhard Tausch den Ansatz als Gesprächspsychotherapie eingeführt, in der ehemaligen DDR die Ost-Berliner Professorin Inge Frohburg und Professor Johannes Helm. Seit jeher bestehen eine enge Verbindung zwischen der Gesprächspsychotherapie und der universitären Lehre und die damit verbundene Forschung. Während früher der Personenzentrierte Ansatz lediglich in der Psychotherapie angewandt wurde, wird er heute ebenfalls von Schulen, psychosozialen Beratungen, im Coaching, im Management und in der Supervision, um nur ein paar Anwendungsfelder zu nennen. Nachweislich erfolgte die Wirksamkeit des Ansatzes für ein breites Spektrum an Störungen (Grawe, 1995, S.135). Das hat zur Folge, dass die Gesprächspsychotherapie heutzutage bei Kindern und Jugendlichen sowie bei Einzel- und Paarberatungen oder Gruppentherapien angewendet wird. Anwendungsfelder sind psychosomatische Patienten, psychiatrische Einrichtungen oder medizinische Versorgung.

Literaturangaben:

Hanko Bommert: Grundlagen der Gesprächspsychotherapie, 3. Auflage, 1977 Verlag Kohlhammer GmbH Stuttgart
Wolf-Rüdiger Minsel: Praxis der Gesprächspsychotherapie, 4. Auflage, 1979, Böhlhaus wissenschaftliche Bibliothek Reinheim
Carl R. Rogers: Die Kraft des Guten,1978, Kindler Verlag GmbH München
Carl R. Rogers:  Die nicht-direktive Beratung, 1972, Kindler Verlag GmbH München
Carl R. Rogers:  Therapeut und Klient – Grundlagen der Gesprächspsychotherapie,1977 Kindler Verlag GmbH München